Spätfrost

Bäume und Sträucher treiben immer früher aus. Auch in diesem Jahr grünte es dank eines sehr milden Monats März zeitig. Die Gefahr von Schäden durch Spätfrost steigt dadurch erheblich. Am 20./21. April 2017 fiel die Temperatur im Zürcher Oberland auf minus 5 bis minus 8 Grad.  Wer konnte, schützte seine Pflanzen mit Vlies, Feuer oder Frostberegnung. Während sich niedrige Kulturen mit Vlies leicht decken liessen, ist es bei Gehölzen schon schwieriger und aufwändiger. Feuer (Grosskerzen) werden vor allem in Reben und Obstanlagen eingesetzt. Es wird versucht, die Lufttemperatur auf über minus 2 Grad zu halten.

Eine weitere Methode ist die Beregnung der Pflanzen. Hierbei bildet sich ein schützender Eispanzer um die zarten Blätter und Blüten. Dies wird in Rebbergen und Apfelplantagen angewandt, wenn Beregnungsanlagen vorhanden sind. Auch Baumschulen mit Containerquartieren und Staudengärtnereien nutzen diese effiziente Möglichkeit, um grössere Schäden zu vermeiden. Bei den Schäden gibt es grosse Unterschiede. Während Nadelbäume glimpflich davon gekommen sind, traf es die Jungtriebe von immergrünen und sommergrünen Blattpflanzen empfindlich. 

Mit den Blättern verfroren aber auch die frischen Triebe. Ein Rückschnitt ist möglich, mehrjähriges Holz muss aber vorhanden sein. Aus diesem Holz werden sich schlafende Augen (Knospen) entwickeln und in einigen Wochen wieder austreiben. Bis dahin ist allerdings Geduld gefragt. Obst- und Rebbauern müssen trotz Schutz-massnamen auf einen beträchtlichen Teil der üblichen Ernte verzichten. Der starke Spätfrost kombiniert mit dem frühen Austrieb wird uns noch eine Zeit lang beschäftigen.